DHB-U21: Heubergers WM-Kader steht
Die Würfel sind gefallen, der WM-Kader steht: Bundestrainer Martin Heuberger und sein Assistent Alexander Koke haben sich auf jene 16 Spieler festgelegt, die Deutschland bei der U21-Weltmeisterschaft in Polen vertreten werden. „Das waren keine leichten Entscheidungen“, sagt Heuberger. Der Kader für die WM (ab 18. Juni) ist nahezu identisch mit der Aufstellung, mit der die U21 zuletzt bei der Airport Trophy in der Schweiz antrat, hinzugekommen ist nur Elias Newel (FRISCH AUF! Göppingen/HC Oppenweiler/Backnang), der in der Schweiz verletzt fehlte. „Wir sind von diesem Kader absolut überzeugt. Bei der Zusammenstellung lag unsere Priorität auf der Abwehr, und dort speziell auf der 6:0-Variante“, erläutert der Bundestrainer.
Im Tor steht das gewohnte Duo Frederik Höler (VfL Potsdam/ Füchse Berlin) und Julian Buchele (TV Großwallstadt/Frisch Auf Göppingen). „Auf beide ist immer Verlass, bei der EM im Vorjahr war Höler der stärkere, bei der U19-WM vor zwei Jahren war das Buchele. Sonst hatte sich in den vergangenen Monaten auch kein Torwart aufgedrängt“, sagt Heuberger, der zugibt, dass es aufgrund von Verletzungen „noch einige Baustellen“ gibt: Magnus Grupe war in der Schweiz zwar dabei, konnte aber nicht auflaufen, stand für Balingen aber zuletzt wieder auf dem Feld, gleiches gilt für Elias Newel. Auch Anton Preußner (Füchse Berlin/ASV Hamm Westfalen) war zuletzt angeschlagen, wird aktuell in Berlin behandelt. „Wir hoffen, dass alle drei zur WM wieder richtig fit sind.“
Bei den Feldspielern haben einige Junioren Erstliga-Erfahrung wie David Móré (Rhein-Neckar Löwen) oder Tim Gömmel (HC Erlangen). „Bei beiden hätte ich mir zuletzt jedoch mehr Spielzeiten in den Vereinen gewünscht. Elias Newel hat seine Chancen in Göppingen“, meint der Bundestrainer.
Bei der WM in Polen trifft die DHB-Auswahl in der Handball-Hochburg Kielce am Mittwoch, 18. Juni, auf Serbien, am Donnerstag, 19. Juni, auf die Schweiz und am Samstag, 21. Juni, auf Tunesien. Anwurf aller Partien ist jeweils 21 Uhr. Der finale Vorbereitungslehrgang startet am 9. Juni, und somit direkt nach Saisonende der Bundesligen, in der Sportschule Barsinghausen bei Hannover. Vielleicht ein gutes Omen: dort bereitete sich die U21 auch vor der Heim-WM 2023 vor, die man als Weltmeister beendete. „Wir haben sehr gute Erinnerungen an Barsinghausen, und die Bedingungen dort sind ideal“, sagt Heuberger.
Im Rahmen des Lehrgangs absolviert die deutsche U21-Nationalmannschaft noch zwei Länderspiele gegen den EM-Zweiten von 2024 aus Portugal: am Donnerstag, 12. Juni, um 19 Uhr in Verl und am Samstag, 14. Juni, um 18 Uhr in der Seidensticker-Halle Bielefeld. Restkarten für das Spiel in Verl sind über den TV Verl erhältlich, Karten für die Partie in Bielefeld bietet die TSG Altenhagen-Heepen im Online-Shop unter www.tickets-tsgah.de an. „Das ist natürlich unglaublich wichtig, gegen eine solche Topmannschaft zu testen. Nur so sammeln wir die Erfahrungen, die wir für die WM brauchen. Was nützen uns Spiele, die wir mit zehn, zwölf Toren gewinnen, da werden unsere Schwachstellen nicht aufgezeigt“, freut sich Heuberger auf zwei Topduelle.
Eine ähnliche Strategie gab es bei den bisherigen Tests in diesem Jahr: Bei den vergangenen Länderspielen Anfang Mai bei der Airport Trophy im schweizerischen Kloten hatte die Mannschaft zweimal unglücklich verloren (29:30 gegen Weltmeister Spanien und 30:31 gegen Frankreich), dann zum Abschluss den Gastgeber 36:24 besiegt. Zuvor gab es zwei Testspielniederlagen gegen Afrikameister Ägypten in Kairo (22:32 und 28:31), beim Vier-Nationen-Turnier in Portugal im Januar verlor Deutschland gegen Frankreich (28:34), spielte gegen Spanien remis (29:29) und schlug die Gastgeber 35:34. Ägypten, Frankreich, Portugal und Spanien gehören auch bei der WM in Polen zu den großen Favoriten. Dazu zählt Heuberger auch seine Mannschaft: „Wir sind nahe dran an der Weltspitze, aber es muss alles passen, wenn wir die Topnationen schlagen wollen.“
Im Vorjahr hatten die DHB-Junioren Platz vier bei der EM im slowenischen Celje belegt. Im Halbfinale unterlag die damalige U20 mit 24:29 gegen Portugal, im Spiel um Platz drei gab es eine 23:26-Niederlage gegen Dänemark. Bei der U19-WM 2023 in Kroatien verlor Deutschland im Viertelfinale 28:32 gegen den späteren Weltmeister Spanien, sicherte sich durch zwei Siege gegen Norwegen und Portugal Rang fünf.
Bei der WM in Polenwarten schon in der Vorrunde harte Brocken: „Gegen Serbien hatten wir schon bei der EM 2024 unser Auftaktspiel und haben das knapp gewonnen, da wurde uns alles abverlangt. Gegen die Schweiz haben wir bei der Airport Trophy zwar deutlich gewonnen, aber bei der WM steht da ein anderer Kader auf dem Feld, weil drei Spieler fehlten, die bei der A-Nationalmannschaft aufliefen. Tunesien ist zwar der Außenseiter in unserer Gruppe, aber auch da müssen wir unsere Leistung bringen. Unser Ziel ist, verlustpunktfrei und mit viel Selbstvertrauen in die Hauptrunde einzuziehen“, sagt Heuberger. Die jeweils ersten beiden Teams der acht Vierergruppe qualifizieren sich aus der Vorrunde für die Hauptrunde.
Im zweiten Turnierabschnitt warten aller Voraussicht nach die beiden Mitfavoriten Spanien und Ägypten auf die DHB-Auswahl, nur die Gruppensieger und Gruppenzweiten ziehen ins Viertelfinale ein. „Deswegen können wir jetzt noch nicht über konkrete Ziele sprechen, sondern sollten immer nur von Spiel zu Spiel denken“, sagt Heuberger: „Der ganze Fokus liegt erst einmal auf der Vorrunde.“
Das ist der WM-Kader deutschen U21:
Tor: Frederik Höler (VfL Potsdam/ Füchse Berlin), Julian Buchele (TV Großwallstadt/FRISCH AUF! Göppingen)
Feld: David Móré (Rhein-Neckar Löwen), Florian Drosten (MT Melsungen/ASV Hamm Westfalen), Felix Göttler (TuSEM Essen), Fritz Haake (Dessau-Roßlauer HV), Tim Gömmel (HC Erlangen), Linus Kutz (THW Kiel/TSV Altenholz), Henri Pabst (THW Kiel/TSV Altenholz), Anton Preußner (Füchse Berlin/ASV Hamm Westfalen), Max Günter (VfL Potsdam), Jan Schmidt (Bayer Dormagen), Georg Löwen (HSG Wetzlar), Leif Haack (TV 05/07 Hüttenberg), Magnus Grupe (HBW Balingen-Weilstetten), Elias Newel (FRISCH AUF! Göppingen/HC Oppenweiler/Backnang)
Reserve: Torsten Anselm (SG Pforzheim/Eutingen), Connar Battermann (TBV Lemgo/TV Großwallstadt), Felix Böckenholt (TSV Bayer Dortmagen), Jarnes Faust (TBV Lemgo), Nils Greilich (SC DHfK Leipzig), Maximilian Grundmann (Füchse Berlin), Tim Hertzfeld (Dessau-Roßlauer HV/SC Magdeburg), Krischa Leis (TSV Bayer Dormagen), Friedrich Schmitt (SC DHfK Leipzig), Florian Scheerer (HC Erlangen)
Trainerstab: Martin Heuberger (Bundestrainer), Alexander Koke (Co-Trainer), Daniel Sdunek (Torwarttrainer), Matthias Trautvetter (Teammanager)